Dass bei den Schöpfungen des Teams von Casa Kaiensis alles schief und krumm zu sein scheint, gehört zum Programm. Denn nach Auffassung der beiden Künstler dürfen und sollen Gartenhäuser vor allem die Phantasie beflügeln und Träume sichtbar machen; Assoziationen zu Märchenhäusern sind daher keineswegs zufällig.
Dabei wird man hinsichtlich Design und Konstruktion eher von nordamerikanischen als von hiesigen Vorbildern beeinflusst. Alle Schöpfungen sind genau geplant und vom Statiker geprüft, von windschiefen Hütten kann daher keine Rede sein. Ihre Werke scheuen nicht das formal Unerwartete und verbinden dies mit respektablem Nutzwert. Ungeachtet der schräg aufgehenden Außenwände bieteten die Häuser im Innenraum insgesamt sogar mehr Volumen als lotrechte Konstruktionen; Türen und Fenster öffnen und schließen exakt, und auch die scheinbar aus dem Dach stürzenden Gauben sitzen fest auf der Unterkonstruktion.
In harmonischen Grau/Blau/Braun- und Rottönen lasiert unterstützt die Farbgebung den Charakter der Architektur ohne kitschig zu wirken. Historische Bauteile wie Türbänder und -Kloben, Schlösser, Klinken sowie detailversessen wiederaufbereitete Fensterbeschläge passen bestens ins Bild. Selbst die Dachschindeln aus Kanadischer Rot-Zeder vervollständigen die gestalterische Harmonie, lassen sie sich doch hier - entgegen aller sonstigen Gewohnheiten - nicht in einen rechten Winkel pressen.